Willkommen zum dritten Teil der großen Chile Reise. Nachdem Du aus Patagonien und Feuerland kommst, geht es nun in Chiles Norden. Solltest Du direkt hier einsteigen und Dich für den Süden nicht interessieren sei trotzdem herzlich willkommen.
Ich verlinke Dir hier nochmal die ersten beiden Artikel:
In diesem Artikel nehme ich Dich mit in Chiles Norden. Entdecke die Hauptstadt Santiago de Chile mit ihrer langen Historie sowie den vielen bunten Stadtvierteln. Weiter geht es zum pazifischen Ozean in die Weinregion Valparaiso. Am Schluss nehme ich Dich mit in die trockenste Wüste der Welt – die Atacamawüste.
Anreise
Dreh- und Angelpunkt Deiner Reise in Chiles Norden ist eigentlich immer die Hauptstadt Santiago de Chile. Wenn Du aus dem Süden, spricht aus Patagonien kommst, bist Du wahrscheinlich noch in Punta Arenas. Dort buchst Du einen Flug mit der LATAM Air. Die Flugzeit beträgt 3,5 Stunden.
Wenn Du aus Europa kommst, wirst Du mit Sicherheit auch in Santiago de Chile um- oder aussteigen.
Santiago de Chile
Santiago de Chile ist mit 6,8 Millionen Menschen die größte Stadt in Chiles Norden und damit die Hauptstadt. Gönn Dir auf jeden Fall zwei bis drei Tage um die Stadt zu erkunden. Bummel etwas durch die Innenstadt und begebe Dich auf die historischen Spuren des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende, der 1973 durch eine Militärputsch gestürzt wurde. In kleinen Straßencafe genießt Du die Atmosphäre der Stadt und beobachtest das Großstadtleben.
Santiago besteht aus mehreren Stadtteilen. Ich möchte mich hier auf drei Stadtteile konzentrieren. Im Stadtzentrum kommst Du um die Plaza Armas nicht herum. Der Platz wird als Hauptplatz bezeichnet. Hier befinden sich u.a. die Metropolitan Cathedral of Santiago, sowie das alte Postamt und die Touristen Information.

Wenn Du die Hauptstadt in Chiles Norden nicht allein erkunden möchtest, buche Dir gern eine Free Guided Tour. Das Prinzip dieser Touren ist einfach. In vielen Städten weltweit bieten Stadtführer, Touren durch ihre City zu unterschiedlichen Themen an. Die Touren an sich sind kostenfrei. Am Ende gibt man dem Guide, was man glaubt, was einem die Tour wert war. Du solltest mindest 5 Euro in den Hut werfen.
Empfehlen kann ich die Tour von GuruWalk. Die Tour dauert 2,5 Stunden und ist super interessant. Die Touren starten meistens am Plaza Armas. Unweit vom Plaza Armas befindet sich der „Mercado Central„. Das ist eine größere Markthalle. Am Rande gibt Stände wo Du Fisch kaufen kannst. Innen sind kleine Restaurants wo Du z.B leckere Empanadas probieren kannst.
Der Stadtteil „Bellavista“ ist für seine viele bunten Häuser bekannt. Für mich geht das schon in Richtung StreetArt. Geprägt wird der Stadtteil von vielen Bars, Kneipen und Restaurants. Besuche das Ciudad Vieja, ein schönes Eckcafé mit kleinem Balkon im ersten Stock. Zum Essen gehst Du ins Galindo, genau gegenüber. Hier empfehle ich Dir den Fisch. Am Abend solltest Du diesen Stadtteil allerdings meiden. Hier wird von Taschendiebstahl und anderen Delikten berichtet.


Von BellaVista aus kommst Du auch gut auf den Cerro San Christobal. Das ist der Hausberg von Santiago de Chile. Nimm entweder die Seilbahn oder den Fußweg hoch. Zu Fuß brauchst Du ca. eine Stunde auf 200 Höhenmetern nach oben. Der Weg lohnt sich – von oben hast bei schönem Wetter eine hervorragenden Blick über die ganze Stadt.


Der Stadtteil „Lastarria“ liegt zwischen der Innenstadt und Bellavista. Hier findest Du ebenfalls viele Bars und Kneipen – teilweise mit schönen Dachterrassen. Im Chipe Libre soll es den besten Pisco der Stadt geben – probier’s aus.
Valparaiso
Valparaiso steht für die Weinregion in Chiles Norden. Valparaiso liegt ca. 1,5 Stunden von Santiago entfernt. Von Santiago werden Tagestouren direkt in die Weinregion angeboten. Ich empfehle Dir aber mit dem Mietwagen zu fahren und je nach Zeit, ein bis zwei Tage zu bleiben. Warum Du mehr Zeit einplanen solltest erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Valparaiso liegt direkt am pazifischen Ozean. Die Hafenstadt ist geprägt von vielen kleinen Gassen, steilen Seilbahnen, den sogenannten Ascensores und ebenfalls bunten Häusern. Da die Stadt auch sehr hüglig ist, hat man damals die kleinen Seilbahnen gebaut. Viele überbrücken nur sehr kurze Strecken und sind heute auch nicht mehr aktiv. Einige gibt es aber noch. Buche Dir für einen Pfennigbetrag eine Auf- und Abfahrt.


Wenn Du noch keine Empanadas gegessen haben solltest Du ins „Empanadas Famosas“ gehen. Die sind echt gut. Empanadas sind gefüllte Teigtaschen. Gefüllt sein können Sie mit Gemüse, Käse u.v.m. Frühstücken kannst Du im Entre Cerros.
Auf dem Rückweg nach Santiago de Chile machst Du einen Abstecher bei den Weingütern. Hier kann ich Dir Vina Casas del Bosque und Bodegas Re empfehlen. In einem tollen Ambiete genießt man hier vorzügliche Weine mit Blick auf die Weinreben.
Nun geht es (leider) schon wieder zurück nach Santiago. Idealerweise hast Du Dein Auto am Flughafen geliehen und kannst es auch dort wieder abgeben. So sparst Du doppelte Transfers in die Stadt.
Atacama Wüste
Nun geht es noch weiter in Chiles Norden – nämlich in die trockenste Wüste der Welt – in die Atacama Wüste. Was die Wüste so besonders macht ist, dass sie im Osten von den Anden begrenzt wird. Das Gebirge ist mit 6000m zu hoch für die Wolken. Die feuchte Luft auf der anderen Seite schafft es nicht über den Berg und kann somit nicht abregnen.
Dieser spektakuläre Ort bietet Dir eine Menge an Sehenswürdigkeiten und macht Chiles Norden zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nun aber der Reihe der nach.
Von Santiago de Chile buchst Du Dir mit LATAM Air oder JET Smart einen Inlandsflug nach Calama. Am Flughafen nimmst Du Dir einen Mietwagen (gern schon im Voraus buchen) und fährst noch ca. eine Stunde nach San Pedro de Atacama. San Pedro ist der Ausgangspunkt für alle Ausflüge. Buche Dir hier eine Unterkunft. Die Häuser sind hier eher kleiner und die Straßen unbefestigt. In der „Hauptstraße“ Caracoles findest Du viele Souvenirgeschäfte, sowie Bars und Restaurants. Ab dem frühen Nachmittag trudeln die Touristen langsam von ihren Tagestouren ein. Die Straße ist eine Fußgängerzone.
Was gehört nun zu den Sehenswürdigkeiten am trockensten Ort in Chiles Norden? Ich empfehle Dir folgendes Tagesprogramm mit dem ich persönlich sehr gut gefahren bin.
Tag 1: Besuche die Laguna Piedra / Laguna Cejas. Hierbei handelt es sich um drei Lagunen. In einer ist das schwimmen bzw. schweben im Wasser erlaubt. Bei den anderen darfst Du nur Fotos machen. Nimm Dir auf jeden Fall Badesachen mit. Aufgrund des hohen Salzgehalts kannst Du hier, ähnlich dem totem Meer, bequem im Wasser liegen.

Die Lagunen liegen 20km südlich von San Pedro. Plane den Besuch am Vormittag ein, da sie ab 12 Uhr Mittags nur noch für große Touristenbusse geöffnet ist. Der Eintritt kostet 15 Euro pro Person. Duschen und WCs gibt es vor Ort.
Am Nachmittag kannst Du das Valle de la Luna oder auch Tal des Mondes genannt, besuchen.
8 km von San Pedro entfernt, warten in diesen Tal spektakuläre, mondähnliche Landschaften mit beeindruckenden Felsformationen und riesigen Sanddünen auf Dich. Durch das Tal kannst Du mit dem Auto fahren. Der Eintritt kostet 14 Euro pro Person. Man kann an mehreren Parkplätzen stehenbleiben und Rundwanderungen machen. Ein Ranger hilft Dir bei Fragen. Plane für das Tal 3-4 Stunden ein und nimm ausreichend Flüssigkeit mit. In der Atacama Wüste ist es mit ca. 30 Grad sehr warm – Wanderungen können hier sehr anstrengend werden.


Tag 2: Heute solltest Du früh aufstehen. Es geht zu den El Tatio Gysiren. um 7:30 Uhr solltest Du spätestens da sein, da sonst die Intensität der Gysire nachlässt. Von San Pedro fährst Du ca. 1,5 Stunden mit dem PKW über teilweise Schotterpisten. Ein normaler PKW reicht hier aber vollkommen aus. Der Eintritt liegt aktuell bei 15.000 CLP und kann in bar oder mit Karte gezahlt werden. Warme Kleidung mitbringen.

Die Gysire liegen auf 4600m Höhe. Das ist eine Höhe, in der die Luft schon merklich dünner wird. Unser Körper muss sich erst dran gewöhnen. Nimm Dein Frühstück vom Hotel aus mit und iss erst oben etwas. Damit hilfst Du dem Körper mit der Höhe. Aufgrund der Höhe kann es sein, dass Du am Nachmittag Kopfschmerzen bekommst.
Auf dem Hin- bzw.. Rückweg kommst Du an einer Lagune mit tausenden Flamingos vorbei. Mache hier kurz Halt und bewundere die tollen Tiere. Aber Vorsicht. Man befindet sich direkt an der Straße.

Tag 3: Nachdem Du Dich von der Höhe hoffentlich wieder akklimatisiert hast, kannst Du heute einen Ausflug zu den Puri libre machen. Das sind heiße Quellen, die zwar etwas versteckt, aber dafür kostenfrei sind. Nimm dafür wieder den Weg in Richtung der Gysire. Nach ca. 30min (25km) kommt auf der rechten Seite einer kleiner Wanderparkplatz. Von hier aus ist es ca 1km bis zu den heißen Quellen. Nimm gern Badesachen und ein kühles Getränk mit. Umkleiden oder ein WC gibt es leider nicht.

Sternenbeobachtung in der Atacamawüste
Chiles Norden ist bekannt für seine klaren Sternenhimmel. Das liegt an der geringen Luftverschmutzung. Am besten eignet sich die Atacamawüste um den Sternenhimmel in seiner ganzen Schönheit zu bewundern. Mit bloßem Auge ist das schon ein tolles Erlebnis.
Wenn Du astronomisch interessiert bist, lohnt sich ein Besuch in einem der vielen Sternwarten rund um San Pedro de Atacama. Hier werden Führungen und auch der Blick durch eines der vielen Teleskope angebunden – gutes Wetter vorausgesetzt. Plane und buche Deinen Besuch frühzeitig. Die Touren sind oft schnell ausgebucht.
Je nach Zeit kannst Du von San Pedro auch noch weitere Ausflüge buchen – sogar Mehrtages Touren sind möglich.
Nun ist die Reise (leider) schon wieder beendet. Wenn Du Dich auf dem Rückweg befindest, gönn Dir gern noch ein paar Tage in Santiago de Chile bevor es endgültig wieder heim geht.
Ich wünsche Dir nun viel Spass bei Deinen Abenteuern in Chiles Norden und hoffe Du hast eine gute Zeit. Hinterlasse mir gern ein Feedback. Solltest Du Fragen haben, versuche ich sie so gut es geht zu beantworten.
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