Die Lofoten

Du möchtest Norwegen mal von einer anderen Seite aus betrachten? Dann solltest Du unbedingt die Lofoten bereisen. Die Lofoten bieten eine spannende Abwechselung zwischen atemberaubender Natur, norwegischer Küche und unheimlich freundlichen und gut gelaunten Menschen. Auf den Lofoten ist für jeden etwas dabei. Angefangen von herrlicher Natur, über Wanderwege und Bergtouren, bis hin zu karibischen Stränden mit dem türkis blauem Wasser in unzähligen Fjorden. Die Lofoten werden deshalb auch als Hawaii des Nordens bezeichnet.

Kleines Dorf auf den Lofoten
Kleines Dorf auf den Lofoten

Der Name „Lofoten“ kommt aus dem alt-nordischen und bedeutet übersetzt soviel wie „Luchs Pfote“. Wenn Du Dir die Inselkette auf der Karte ansiehst, kannst Du das vielleicht erkennen.

Die Lofoten bilden eine Inselkette mit ca. 80 Inseln. Nicht jede davon ist bewohnt. Die Inselkette liegt in der norwegischen Provinz Nordland (Nord-Norge). Obwohl Norwegen in Europa liegt, ist es nur Teil des EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) und nicht der EU.

Gezahlt wird in der Währung NOK (Norwegische Kronen – 100 NOK entsprechen ca. 9 Euro). Dein Mobiltelefon kannst Du, aufgrund des EWRs ganz normal benutzen. Es fallen keine zusätzlichen Roaming Gebühren an.

Und nun nehme ich Dich mit auf die Reise zwischen beeindruckenden Fjorden und malerischen Fischerhäuschen.

Beste Reisezeit für Deine Lofoten Reise

Ich werde immer wieder gefragt, wann eigentlich die beste Reisezeit ist, um auf die Lofoten zu fahren. Leider gibt es hier keine „beste“ Jahreszeit. Es hängt immer davon ab, was Du machen möchtest. Grundsätzlich kannst Du aber das ganze Jahr auf die Lofoten reisen.

In den Sommermonaten hast Du ideale Bedingungen für schöne Wanderungen. Die Wege sind alle geöffnet und Du kannst ungehindert die Berge erklimmen. In den Wintermonaten (Oktober bis März) hast Du die Chance Polarlichter zu sehen. Die Lofoten liegen sehr nah am Polarkreis. Hier hast Du im Winter gute Chancen, die grünen Lichter am Himmel tanzen zu sehen. Im Winter sind allerdings auch einige Wege gesperrt oder nur mit guter Ausrüstung begehbar – so z.B. der Reinebringen. Mehr dazu findest Du weiter unten im Artikel.

Polarlichter beobachten

Wenn Du Polarlichter auf den Lofoten beobachten möchtest, solltest Du in den Wintermonaten dort hin reisen. Am besten siehst Du die Lichter, wenn es draußen dunkel ist und es kaum Lichtverschmutzung gibt. Suche Dir also Orte an denen es besonders dunkel um Dich herum ist.

kleine Hütte mit Polarlichtern auf den Lofoten
Polarlichter auf den Lofoten

Anreise auf die Lofoten

Viele Wege führen nach Rom – oder eben auf die Lofoten. Die schnellste Möglichkeit ist es mit dem Flugzeug anzureisen. Der Inselkette kann man sich zum einen aus dem Süden (z.B. aus Deutschland) oder aus dem Norden (z.B. Narvik oder Tromsø) nähern. Alternativ kannst Du die Strecke auch komplett mit dem Auto von Deutschland aus fahren. Für manch einen ist ja der Weg das Ziel. Ich beschreibe hier die Anreise per Flugzeug und eine Rundreise auf den Lofoten mit dem Auto.

Von Deutschland aus kannst Du von mehreren Flughäfen aus über Oslo nach Bodø fliegen. Bodø liegt noch am norwegischen Festland. Dort haben wir uns einen Mietwagen ausgeliehen, sind auf den Lofoten nach Norden gefahren und über Narvik am Festland wieder zurück nach Bodø.

Noch ein kurzer Hinweis zum Mietwagen. Es besteht auch die Möglichkeit einer One-Way-Miete. Das bedeutet, dass Du den Mietwagen in Bodø holst und z.B. in Tromsø wieder abgibst. Das war Stand Februar 2023 allerdings unverhältnismäßig teuer. Aus diesem Grund haben wir uns für eine Rundreise entschieden.

Von Bodø nimmst Du die Autofähre nach Moskenes. Die Hauptsaison startet im Mai und geht bis September. In der Hauptsaison solltest Du Dir ein Ticket für die Fähre buchen. In der Nebensaison reicht es, ca. 1 Stunde vor Abfahrt dort zu sein. Ticketbuchungen und Infos zur Fähre findest Du hier.

Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. 3:15 Stunden. Solltest Du Schwierigkeiten mit Seegang haben, empfehle ich Dir, Dich so weit nach hinten und mittag zu setzen. Damit wirst Du die Fahrt sicher gut „überleben“.

Je nachdem wann Du mit der Fähre ankommst empfehle ich Dir die erste Unterkunft in Reine zu nehmen. Reine und Moskenes liegen ca. 5km auseinander.

Autofahren auf den Lofoten

Nun möchte ich kurz auf das Autofahren auf den Lofoten eingehen. Auf den Lofoten gibt es generell keine Mautstraßen. Viele Mietwagenfirmen bieten den sogenannten „Autopass“ an. Das ist ein elektronisches Gerät im Auto, wo eventuelle Gebühren erfasst und später abgerechnet werden können. Solltest Du mit der Fähre von Bodø nach Moskenes fahren, wird die Überfahrt direkt hier drüber abgerechnet. Ein separates Ticket ist dann nicht mehr notwendig.

Solltest Du die Lofoten im Norden in Richtung Narvik verlassen, gibt es hier ein paar Tunnel, die kostenpflichtig sind. Diese liegen bei ca. 22 NOK. Eine Brücke ist auch dabei. Diese kostet 90 NOK. Also alles überschaubar.

Auf den Lofoten wird auch geblitzt. Zum einen handelt es sich hier um fest installierte Blitzer, wo Du per Straßenschild auch vorher gewarnt wirst. Zum anderen blitzt auch gern mal die Polizei. In der Regel trifft man immer auf zwei Blitzer. Und Achtung – die lösen auch aus – egal wie schnell Du gefahren bist. Aber keine Angst. Ein Strafzettel kommt dann in vielen Fällen trotzdem nicht. Es wird nämlich die Geschwindigkeit zwischen beiden Blitzern gemessen. Bist Du zu schnell, erhälst Du wahrscheinlich einen Strafzettel. Bleibst Du in die Geschwindigkeit passiert Dir nichts. Die Bilder werden vermutlich irgendwann gelöscht.

Süden der Lofoten

Wie oben schon beschrieben haben wir eine Rundreise, mit Start und Ende in Bodø, gemacht. Ich beschreibe Dir nun die Lofoten vom Süden nach Norden.

In Moskenes kommt die Fähre vom Festland an. Nun hast Du die Wahl nach Norden oder Süden zufahren. Wenn Du weiter in Richtung Süden fährst kommt nach wenigen Kilometern der Ort Å. Hier ist die Insel dann aber, zumindest für den Autoverkehr auf den Lofoten zu Ende. Eine Übernachtung lohnt sich nicht. Eben so wenig wie in Moskenes. Du kannst die beiden Orte tagsüber mal besichtigen.

Der nächst größere Ort auf den Lofoten ist Reine. Hier empfiehlt es sich mindestens eine Nacht einzulegen. Reine ist Ausgangsort für viele Ausflüge. In Reine siehst Du zum ersten mal die malerischen roten Fischerhäuser in mitten einer wundervollen Bergkulisse.

Reine auf den Lofoten
Reine auf den Lofoten

Ab April ist es empfehlenswert auf den Hausberg, den Reinebringen, zu wandern. Von oben hast du einen wunderbaren Blick über die Inselkette von Reine. Im Februar hat der Schnee leider die Stufen komplett bedeckt, sodass der Weg nicht mehr zu erkennen war. Je höher man kommt, desto gefährlicher wird es. Es besteht die Gefahr in Erdspalten zu treten.

Viele Restaurants gibt es leider nicht. Eine Unterkunft mit Küche bietet sich daher auf Deiner Lofoten Reise an. Eine Location möchte ich Dir dennoch empfehlen. Wenn Du Fisch magst, solltest Du zu „Anitas Seafood“ gehen.

Der Ort Hamnøy ist nochmal ein guter Fotospot für die roten Fischerhäuser.

Am nächsten Tag setzt Du Deine Reise fort. Wenn Du nicht nur im Auto sitzen möchtest, fährst Du zum Haugland Beach. Von dort aus kannst Du am Ufer entlang nach Uttakleiv laufen. Die Wanderung in eine Richtung sind ca. 4km. Man kann wohl auch über eine Tunnel zurücklaufen. Den Weg am Wasser entlang finde ich persönlich aber schöner.

Centrum der Lofoten

Deine Reise über die Lofoten führt Dich weiter in Richtung Norden. Wenn es Dir Spaß macht, Surfern bei der „Arbeit“ zuzuschauen, solltest Du einen Abstecher nach Unstad machen. Unstad ist auch als „Surfers Paradise“ bekannt. Hier gibt es teilweise meter hohe, gewaltige Wellen. Kleiner Trick – informiere Dich vorher auf einer Wellen Forecast Seite. Sind die Wellen hoch, findest Du mit Sicherheit auch Surfer, die sie bezwingen wollen.

Auf den Lofoten kannst Du super leckere Zimtschnecken essen. Die solltest Du auf jeden Fall probieren. Wenn Du es nach Unstad geschafft hast, kehre gern im Unstad Artic Surf ein.

Ein Surfer in Utakleiv
Ein Surfer in Utakleiv

Wieder zurück auf der Hauptstraße, befindet sich im nächsten Ort Borg, ein großes Wikinger Museum. In Hovsund gibt es einen alten Leuchturm zu besichtigen. Des Weiteren findest Du dort ein altes Walskelett, was dort am Strand liegt.

Fußball Fans sollten unbedingt nach Henningsvær fahren Dort befindest sich einer der nördlichsten Fußballplätze überhaupt. Der Platz liegt quasi auf einer der Lofoten Inseln. Im Ort selbst gibt es nette Cafes und einen kleinen Hafen. Eine Übernachtung ist nicht notwendig.

Der nächste größere Ort, wo Du auch wieder eine Übernachtung einplanen kannst, ist Svolvaer. In Svolvaer gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten wie Supermärkte und andere Geschäfte. Abends empfehle ich Dir ins Magic Ice Museum zu gehen. Die frühere Lagerhalle für Fisch wurde zur Eiskunsthalle umgebaut. Kunst ist in dem Fall wörtlich gemeint. Riesengroße Skulpturen erzählen die Geschichte der Lofoten. Für Groß und Klein wird hier einiges geboten. Reserviere Dir frühzeitig einen Zeitslot.

Magic Ice Museum in Slovear
Magic Ice Museum in Slovear

Am nächsten Morgen kannst Du eine Wanderung zum Hausberg (Tjeldbergtinden) unternehmen. Der Weg ist recht gut begehbar und ist als leicht einzustufen. Wenn Du Richtung Kabelvag fährst, kommt auf der rechten Seite eine Esso Tankstelle. Hier biegst Du rechts ab und fährst bis zur Feuerwache. Von dort aus startet die Wanderung. Die Wanderungen hat für Hin- und Rückweg ca. 3km mit ca. 340 Höhenmetern.

Hausberg Tjeldbergtinden in Svolvaer
Hausberg Tjeldbergtinden in Svolvaer

Von Svolvaer starten Ausflugstouren zum Trollfjord. Je nach Jahreszeit kannst Du auch selbst ein Paddelboot mieten und den Fjord auf einge Faust erkunden.

Norden der Lofoten – die Vesterålen

Je nachdem wie viel Zeit Du auf Deiner Lofoten Reise hast, kannst Du noch einen Abstecher auf die Vesterålen machen. Die Vesterålen gehörten streng genommen nicht mehr zu den Lofoten. Sie schließen sich im Nordosten an die Lofoten an.

Ein guter Ausgangspunkt für Aktivitäten ist der Ort „Sortland“ Im Hotel Scandic bekommst Du ein sehr gutes und reichhaltiges Frühstück. Unweit vom Hotel findest Du kleine Geschäfte und eine Einkaufspassage. Hier lohnen sich ein bis zwei Nächte zu verbringen.

In Sortland kannst Du auf den Hausberg, den Steiroheia, wandern. Startpunkt ist die Schule in Sortland. Die Wanderung auf den 443m hohen Berg ist recht einfach zu gehen und dauert ca. 1 Stunde.

Sehr empfehlen kann ich einen Ausflug nach Stokmarknes. Neben beeindruckender Natur findest Du dort den Entstehungsort der Hurtigruten. In Museum ist ein komplettes Schiff von 1956 ausgestellt. Du kannst das Schiff auf eigene Faust erkundigen oder eine geführte Tour buchen.

Schiff der Hurtigruten von 1956 im Museum von Stokmarknes
Schiff der Hurtigruten von 1956 im Museum von Stokmarknes

Stokmarknes liegt auf der Halbinsel Hadseløya. Du kannst Die Inseln in wenigen Stunden umrunden. In Uværshula gibt es eine Schutzhütte am Wasser. Sie ist ein bisschen versteckt, aber es lohnt sich sie zu besuchen. Den Google Maps Link findest Du hier.

Schutzhütte am Meer auf Hadseløya
Schutzhütte am Meer auf Hadseløya

Fahren kann man auf den Lofoten bzw. auch den Vesterålen viel und lang. Wenn Du noch Zeit hast fahre nach Hovden. Hier fährst Du viel am Meer entlang. Du sieht wie die gewaltigen Wellen sich am Ufer und an den Klippen brechen – sehr beeindruckend.

Ganz im Norden der Vesterålen liegt die Insel Andøya. Der Ort Andenes ist bekannt für seine Wal-Safaries. Dort bist Du direkt am offenen Meer und hast gute Chancen Wale zu sehen. Es könnte auf hoher See aber auch ein bisschen „shaky“ werden. Also Vorsicht 🙂

Von Sortland ging es über Bjerkvik und Narvik wieder zurück nach Bodø. Von Navik nach Bodø sind es zwar nur 300 km aber mit ca. 5 Stunden zieht sich die Strecke dann doch ein bisschen. Plant hier also Zeit ein. Die Strecke zurück übers Festland fanden wir nicht so spannend. Es erspart einem aber die Fähre von Moskenes nach Bodø und man bekommt landschaftlich etwas Neues zu sehen.

Von Bodø kannst Du entweder wieder zurück in die Heimat oder gen Norden fliegen. Wir haben uns für einen Weiterflug über Tromsø nach Spitzbergen entschieden. Was Du auf Spitzbergen erleben kannst, erfährst Du in unserem separaten Artikel dazu. Diesen findest Du hier.

Essen und Trinken

Wenn Du auf Fisch stehst, solltest Du unbedingt den Norwegischen Skei probieren. Skrei gehört zur Familie des Kabeljau und gilt dort oben als Delikatesse. Wenn Du auf den Lofoten bist, kommst Du an Zimtschnecken (Kaneloller) kaum vorbei. Gönn Dir in einem der vielen kleinen Cafés eine lokale Spezialität.

Einkaufen kannst Du in vielen Supermärkten vor Ort. Die größten sind der Rema1000, sowie der Coop Prix. Weitere Märkte sind der Kiwi Markt, Extra und Brunnpries. Behalte im Hinterkopf, dass diese Märkte im Gegensatz zu anderen Ländern am Sonntag geschlossen haben.

Schlusswort

Nun bin ich am Ende der Reisebeschreibung zu den Lofoten angekommen. Ich hoffe Dir gefällt der Beitrag und Du kannst ein paar wertvolle Tipps für Deine nächste Lofoten Reise mitnehmen. Schreibe mir gern, wenn etwas nicht mehr so sein sollte, wie Du es vor Ort vorgefunden hast.


1 Kommentar

Anne aus Berlin · 7. Januar 2024 um 16:57

Ich finde diesen , deinen Bericht wundervoll. Es wird toll erzählt und macht Lust, immer weiterzulesen. Das Wichtigste natürlich, die vermittelten Eindrücke und die sehr schönen Fotos, die anregen, die Lofoten wirklich einmal selbst zu bereisen.

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